Presseinformation zum Ausscheiden der deutschen Handball-Nationalmannschaft im Viertelfinale bei der WM 2023 mit 20 – 27 gegen Schweden.
Bei einer Handball-Weltmeisterschaft messen sich die besten Mannschaften der Welt und natürlich gibt es dabei Favoriten und Außenseiter. Aber alle Mannschaften können Handball spielen und vor einem Spiel stellt sich nicht die Frage: Wer gewinnt? sondern eher: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das bessere Team gewinnt? In den K.o.-Spielen sollten sich Mannschaften dann weitgehend auf Augenhöhe begegnen. Wenn die deutsche Handball-Nationalmannschaft im Viertelfinale bei der WM in Dänemark dann gegen Schweden erst nach einem 0-7-Rückstand und nach 14 Minuten das erste Tor wirft, kann das nicht das tatsächliche Leistungsvermögen darstellen. Dann zerschellt eine Mannschaft „an der Mauer im Kopf“ (SZ vom 15.12.23). Auch wenn selbstverständlich Handball-Nationalspielerinnen Menschen sind und keine Maschinen, muss sich die Mannschaft dennoch insbesondere Versäumnisse im mentalen Bereich eingestehen. Mentale Stärke bedeutet dabei, dass ein Team auch im Wettkampf das abrufen kann, was „grundsätzlich möglich ist“. Es gilt „Gut zu sein, wenn´s drauf ankommt!“ Die Mannschaft muss sich fragen: Hat die Freude auf den Erfolg oder die Sorge vor dem Misserfolg überwogen? Wenn die Mannschaft „wie gelähmt“ spielt, scheint die Blockade im Kopf zu sein. Hier hilft kein Physiotherapeut sondern ein Sportpsychologe, der z.B. Möglichkeiten des positiven Denkens und der Entspannung aufzeigen kann. Es werden sich für die Nationalmannschaft aber im kommenden Jahr weitere Gelegenheiten ergeben, spielerische und vor allem auch mentale Stärke zu beweisen. Jede einzelne Spielerin sollte dabei sportpsychologischen Fertigkeiten in Zukunft deutlich mehr Bedeutung zukommen lassen und weiter an der Verbesserung ihrer mentalen Stärke arbeiten!
Dipl.-Psych. Jürgen Walter, Sportpsychologe asp/BDP
Vorstandsvorsitzender im Verband der praktischen Sportpsychologie e.V.
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